Katzen füttern: Wie oft, wie viel und vor allem was soll die Katze fressen?

Beitrag von Tierärztin Sanja Polz

Rund um das Füttern der Katze stellen sich zahlreiche Fragen. So auch, ob immer Futter im Napf sein sollte oder mehrmals täglich gefüttert werden soll. Umso schwieriger, denn: Katzen sind Feinschmecker und komplizierte Esser.

Viele Katzenbesitzerinnen und -besitzer fragen sich, wie oft sie ihrer Katze Futter geben sollen – besonders bei Samtpfoten, die sofort beim Napf sind, sobald jemand in die Küche kommt. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Ihre Katze zwei bis drei kleine Mahlzeiten pro Tag essen sollte.

Heikel ist das besonders beim Feuchtfutter, da die Katze meist nicht ein ganzes Säckchen oder eine ganze Dose Katzenfutter frisst, sondern etwas stehenlässt. Im Sommer bei höheren Temperaturen sollte das Feuchtfutter aber nicht stehengelassen werden; es verdirbt zu schnell und das Katzenfutter wird so eine Gefahr für die Gesundheit. Unser Tipp: Geben Sie daher nicht das gesamte Futter in den Napf der Katze, sondern geben Sie die Menge, die Ihre Katze gerade fressen soll. Den Rest können Sie im Kühlschrank aufbewahren, aber bitte nicht eiskalt servieren!

Wieviel Futter braucht eine Katze?

Eine gesunde Katze nimmt sich die Menge an Futter, die sie braucht, und muss nicht zum Fressen animiert werden. Die gesamte Futtermenge, die Katzen pro Tag brauchen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: dem Alter, dem aktuellen Gewicht, dem Aktivitätsniveau und dem Gesundheitszustand der Katze. Bei manchen Katzen kann Trockenfutter immer bereitstehen, andere wiederum werden so immer runder und nehmen zu, weil sie andauernd fressen. Eine spielerische Möglichkeit, wie man die Aufnahme von Trockenfutter überwachen kann, ist ganz einfach: Nutzen Sie Futterbälle oder Futterrollen, die innen hohl sind und kleine Löcher haben. Füllen Sie das Futter in das Spielzeug. Spielt Ihre Katze damit, fällt Futter heraus und der Spaß hat den Mehrwert, dass sich die Katze bewegt und gleichzeitig einen Jagderfolg für sich verbuchen kann. Letzteres ist für die Katzen psychologisch sehr wichtig!

Eine neue Möglichkeit, die Futtermenge zu kontrollieren, sind Chip-gesteuerte, automatische Näpfe: Diese öffnen sich nur, wenn die Katze mit dem richtigen Chip zum Futternapf geht. Zudem kann man die erlaubte Futtermenge – zum Beispiel für den ganzen Tag – einstellen.

Individuelle Futtermenge bestimmen

Es gibt eine derart große Vielfalt an Katzenfutter in ganz unterschiedlicher Qualität und Zusammensetzung, sodass es unmöglich ist, eine pauschale Futtermenge für Katzen festzulegen. Die Fütterungsempfehlung auf dem jeweiligen Futter kann man als grobe Richtlinie verwenden. Wichtig ist aber, die Aktivität der eigenen Katze zu berücksichtigen: Ist Ihre Katze eine Wohnungskatze und liegt die meiste Zeit auf der faulen Haut, braucht sie weniger, als wenn sie immer neugierig und aktiv ist. Ist Ihre Katze eine Freigänger-Katze, braucht sie natürlich mehr Energie als ein Stubentiger. Achtung aber, wenn Ihre Freigänger-Katze auch von den Nachbarn mit gefüttert wird!

Mit zunehmendem Alter wird, wie auch bei uns Menschen, der Stoffwechsel langsamer – und auch der Spieltrieb der Katze nimmt ab. Somit benötigt sie weniger Kalorien/Energie durch Futter. Und weil Ausnahmen die Regel bestätigen, gibt es wiederum Katzen, die scheinbar andauernd fressen und nicht zunehmen, oder aber Katzen, die ohne zusätzliches Futter zu Übergewicht neigen.

Worauf kommt es beim Katzenfutter wirklich an?

Am wichtigsten bei der Wahl des Katzenfutters sind natürlich die Inhaltsstoffe. Katzen sind, anders als Hunde, die geborenen Fleischfresser. Deshalb empfehlen Tierärzt:innen Futter mit einem Fleischgehalt um die 70% und das am besten ohne Getreide, Zuckerzusatz, Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Sie können sich das so vorstellen: Das beste Futter für eine Katze ist ein Maus. So viele Körner, wie in den Magen einer Maus passen, sind die Richtmenge für den Anteil an Kohlehydraten im Katzenfutter.

Bei der Katze ist eine Besonderheit, dass sie nicht ausreichend Taurin im eigenen Körper produzieren kann – deshalb muss es mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden.

Top-Tipp für kranke Katzen

Eine kranke Katze oder eine, die sich gerade von der Krankheit erholt, muss oft zum Fressen animiert werden. Ein ganz einfacher Trick ist, das gewohnte Futter leicht anzuwärmen. So wird der Geruch intensiver und das regt den Appetit an. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie Ihre Katze mit frischem – wirklich frischem! – Fleisch oder Fisch locken. Dann den Fisch oder das Fleisch aber nicht heraußen stehen lassen, sondern bitte gleich wieder kühlstellen, wenn es nicht sofort gegessen wird. Auch gekocht kommen Fleisch und Fisch gut an; sie dürfen aber nicht gesalzen oder gebraten werden! Sprechen Sie am besten mit dem Tierarzt oder der Tierärztin, was Ihrer Katze guttut und was nicht. Gerade für kranke Katzen gibt es spezielle Aufbaunahrung, die aber nur nach medizinischer Absprache verabreicht werden sollte.

Nimmt die Katze ab, obwohl die Gewohnheiten und das Futter gleichgeblieben sind? Dann sollten Sie unbedingt gleich mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin Kontakt aufnehmen. Nimmt die Katze zu, kann man selbst das Futter reduzieren oder auf ein spezielles Diätfutter umsteigen – und zusätzlich die Aktivität steigern. Sollte das Gewicht trotzdem weiter raufgehen, ist es aber nötig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Keine Faustregel

Wie man sieht, gibt es viele Aspekte beim richtigen Futter und Füttern der Katze, die man berücksichtigen muss. Das Gute ist: Sie können das Gewicht Ihrer Katze jederzeit selbst ganz einfach kontrollieren. Dafür einfach mit der Katze auf die Waage und dann ohne – die Differenz ist das Gewicht Ihrer Katze!

Unsere Expertin

Sanja Polz, BVetMed MRCVS CCRP

Tierärztin Sanja Polz steht uns bei DOG’S LOVE und CAT’S LOVE mit ihrer Expertise zur Seite. Nach Abschluss des Studiums am Royal Veterinary College, London, folgten vertiefende Fachausbildungen im In- und Ausland. Mittlerweile betreibt Sanja seit mehreren Jahren ihre eigene Praxis, CityVet, in Wien.

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